Eine der häufigen Fragen, auf die es keine einfache Antwort
gibt.
Für die Einen heißt Sport täglich joggen, Radtour, Beachvolleyball
und Fitnesstraining, während ein anderer schon einstündige Spaziergänge als zu
sportlich bezeichnet.
Es gibt keine klare Definition von Sportreise; bei 35
Reisenden wird jeder eine andere Vorstellung von einer Sportreise haben. Ich
habe meist gute Erfahrungen gemacht, bei unterschiedlichen Reisen.
Der Horror war eine Wander-Rundreise an der Cote d´Azur. Die
Gruppe wurde mit dem Bus an eine Stelle gebracht, wanderte ohne Reiseleiter und
wurde an einer anderen Stelle wieder abgeholt. Schnell gab es in der Gruppe
Alpha-Typen, die alle Organisation an sich rissen und losgelaufen sind – ohne Rücksicht
auf Verluste. Ziel war es nicht, als Gruppe gemeinsam zu wandern, sondern
möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Viele Reiseteilnehmer hatten damals keine
Chance und die Reisegruppe schnell aus den Augen verloren. Ich war der Meinung,
im Urlaub zu sein und nicht auf der Flucht. Und war Schlusslicht der
Wandergruppe und schnell unangepasster Außenseiter. Nach der Erfahrung bin ich
mit dem Reiseveranstalter nicht mehr gereist und habe zum Glück nie wieder
solche Erfahrungen machen müssen. Die Reisegruppe an der Cote d´Azur hatte
Sport mit Wettbewerb verwechselt; jeder wollte Besser als der Andere und
als Erster im Ziel sein.
Bei allen späteren Sport- und Aktivreisen hat es so ein
Horror-Erlebnis nie wieder gegeben. Natürlich gab es auch anstrengende Wanderungen
und MTB-Touren, aber man kann sich über die Tour vorab informieren und kennt
die Gruppe schnell genug, um zu wissen, ob man dort mithalten kann.
Bei der Vielzahl der Sportreisen kann man sich denken, dass
es sehr sportliche Ziele gibt und Ziele, bei denen Leute Urlaub machen, die
eher Strand, Ruhe und Erholung suchen.
Hier meine Tipps:
- sehr sportlich geht es zu, wenn zum Termin zeitgleich Sport-Schwerpunkte
angeboten werden, z.B. Beachvolleyball, Windsurfen oder Fitness-Termine, weil
dann in der Gruppe viele Ausdauersportler vertreten sind.
- sportlich geht es auch zu den Terminen zu, in denen Bike-
und Wanderwochen angeboten werden, da dann immer Fitnesssportler dabei sind,
die in ihrer Freizeit gerne MTB fahren oder wandern.
- weniger sportlich sind die gemischten Reiseziele mit
Paaren, Alleinreisenden und Familien und Termine in den Schulferien, da bei
einigen Touren auch Kinder oder Jugendliche dabei sein können.
- meiner Erfahrung nach sind auch die typischen Single-Sportclubs
direkt am Strand weniger sportorientiert als die Ziele, die nicht am Meer
liegen. Die Singles legen hier gerne auch mal einen Strandtag ein oder chillen
an der Poolbar.
Ein Sporturlaub im Sportclub kann sportlich sein, muss er aber
nicht. Jeder kann selbst entscheiden, wie er seinen Urlaub gestaltet. Im
Sportclub ist man auch Teil der Gruppe, wenn man jeden Tag an der Poolbar
abhängt. Hauptsache, man vergisst nicht, dass man im Urlaub ist, und nicht auf
der Flucht. Und sich erholt statt ständig seine Leistungen im Wettbewerb mit Anderen
zu messen.
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